Autofreie Mustersiedlung

1992 wurde die Idee einer autofreien Siedlung als
Antrag der Grünen Fraktion in den Wiener Gemeinderat eingebracht. Um das
Pilotprojekt zu starten, wurden 1996 das Wiener Garagengesetz geändert und
Ausnahmen von der 1:1 Stellplatzverpflichtung zugelassen. Mit dem Ziel eine
Siedlung zu schaffen deren Bewohnerinnen und Bewohner sich im Mietvertrag dazu verpflichten
sollten, kein eigenes Auto zu besitzen, wurde ein zweistufiger
Bautragwettbewerb ausgeschrieben. Aus diesem gingen das Architekturbüro Lautner – Scheifinger – Szedenik –
Schindler mit  der Landschaftsarchitektin Auböck und dem Landschaftsarchitekten Kárász als Gewinner hervor.
Die Freiraumplanerin und der Freiraumplaner waren von Anfang an am gesamten Planungsprozess beteiligt. Dieses Bauvorhaben wurde unter Verwendung von Förderungsmittel des
Landes Wien im Rahmen des WWFSG 1989 gefördert.<br><br>Architekten:
Lautner – Scheifinger – Szedenik – Schindler
<br>
Bauträger:
Domizil, Gewog

<br>Generalunternehmer:
Mischek Bau AG<br>

  • Area : 1,14
  • GPS X : 16.414665499999956000
  • GPS Y : 48.251679000000000000
  • Project end : 1999
  • Implementation start : 1998
  • Implementation end : 1999
  • Context : Die Autofreie
    Mustersiedlung liegt in einem der beiden östlich der Donau gelegenen Bezirke
    Wiens. Diese Bezirke gehören seit den 90er Jahren zu den wichtigsten
    Entwicklungszentren der Stadt. Die Siedlung befindet sich im
    Stadtentwicklungsgebiet Floridsdorf-Ost, Nordmanngasse 25 - 27.

    Das Grundstück liegt
    östlich der Fultonstraße zwischen der Donaufelder Straße im Norden und der
    Nordmanngasse im Süden. Auf Seite der Donaufelder Straße grenzt ein öffentlicher
    Park über den die Anlage ebenfalls betreten werden kann.

    Die Autofreie Mustersiedlung wurde als partiell offene Hofbebauung mit 2 Höfen, 9 Baukörpern und 244 Wohnungen gestaltet. Sie schließt somit an die Tradition der Wiener „Wohnhöfe" an. Besonderes Augenmerk wurde auf die Grünraumgestaltung gelegt.
  • Website : http://
  • Project Status : Completed Project
  • Ownership : Public
  • Accessibility : Unrestricted areas
  • Notes : Auf der Donaufelder Straße liegt die Station Fultonstraße der Straßenbahnlinien 25 und 26.

  • Brief Description : Die Wohnungen der Autofreien Mustersiedlung mit
    West-Ost-Lage sind zum Großteil Maisonetten mit Mittelflurerschließung. Die Wohnungen mit Nord-Süd- Lage besitzen Laubengänge. Die 6- bis 9-geschossigen Bauteile
    sind so angeordnet, dass sie zwei Höfe umschließen, die sich zu einem zentralen
    Platz hin öffnen. Ein „Kinderhof“ öffnet sich zur Nordmanngasse hin und ein
    „Teichhof" öffnet sich zur Donaufeldstraße und dem angrenzenden
    öffentlichen Park hin. Markant sind die roten Balkone und die Fassadenbegrünung
    (Wilder Wein - Parthenocissus
    tricuspidataund Glyzinien) in der Anlage.



    Die
    Erschließung der Anlage erfolgt über drei Fußwege, die von der Nordmanngasse
    zur Donaufelder Straße führen. Der Hauptverbindungsweg führt durch die beiden
    Höfe und passiert den "versunkenen Platz", wo sich der Waschsalon
    befindet. Außerhalb der Höfe verlaufen entlang der beiden Grundstücksgrenzen
    zwei öffentliche Durchgänge, an denen Fahrradboxen stehen. Gemeinsam mit den
    Fahrradkellern in der Tiefgarage können 500 Fahrräder aufgenommen werden.



    Beide
    Höfe zeichnen sich durch ihre üppige Vegetation und durch großzügige Wiesenflächen
    aus. Der Teichhof wird durch die Wasserfläche, den Steg und die spezifische
    Vegetation des Umfeldes geprägt. Im Hof stehen auch eine Sandkiste,
    Sitzmöglichkeiten und zwei Spielgeräte zur Verfügung.

    Markant
    für den Kinderhof ist ein großer, länglicher Spielhügel in der Mitte des
    Geländes. Neben dem Spielhügel befinden sich eine Schaukel, Klettergeräte, eine
    Sandkiste und Sitzgelegenheiten im Hof.



    Der
    Freiraum weist eine intensive Bepflanzung auf. Dabei ist eine
    große Artenvielfalt zu verzeichnen. Im Spielhof befinden sich Gehölze wie
    Eschenahorn (Acer negundo),
    Blumenesche (Fraxinus ornus), Hasel (Corylus) und Dirndelstrauch bzw. Kornelkirsche
    (Cornus mas). Im Teichhof wurden Trauerweide
    (Salix alba 'Tristis'), Silberlinde (Tilia tomentosa), Birke
    (Betula pendula), Bambus (Bambusoideae) und hohe Gräser gepflanzt.


    Gemeinschaftseinrichtungen
    wie „Kinderhaus", „Wohnzimmer", Werkstätten, Sauna und Waschsalon sind
    in die Wohnhausanlage integriert. Durch die Verknüpfung der anliegenden
    Gemeinschaftsräume mit dem Freiraum und die Verknüpfung der Mustersiedlung mit
    dem angrenzenden öffentlichen Park entsteht eine grundstücksübergreifende
    Spielwelt.

    Die Dächer
    bieten ein großes Angebot an Freiflächen - jeweils fokussiert auf bestimmte
    Nutzungen und Nutzergruppen. So sind etwa die Räume für Erwachsene klar von
    jenen für Kinder getrennt.

    Die Dachgärten, insbesondere das „Wohnzimmer“ sind
    die am intensivsten von Erwachsenen in Anspruch genommenen gemeinschaftlichen
    Freiflächen. Die Laubengänge sind so dimensioniert, dass sie über die
    Erschließungsfunktion hinaus genutzt werden können. Ihre Breite lässt auch eine
    dauerhafte Möblierung durch die Bewohnerinnen und Bewohner zu (vgl. Kárász, D.; Kárász, J., 2007, S. 57 ff).
  • Designer : Auböck + Kárász Landscape Architects
  • Location : Austria, Wien, lat : 48.251679000000000000 - lng : 16.414665499999956000 address : Nordmanngasse 25, 1210 Wien, Austria
  • Project Name : Original : Autofreie Mustersiedlung
  • Type : Housing schemes
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